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Selbstreflexion – Eigenes Potential erkennen und nutzen

Selbstreflexion Eigenes Potential erkennen und nutzen

Unser Alltag besteht vornehmlich aus der Interaktion mit anderen Menschen – aus Aktionen und Reaktionen, die wiederum aus unserer eigenen Einschätzung des Geschehens und des Beobachteten bestehen. Allzu oft vergessen wir dabei, unser Inneres, die eigenen psychosozialen und emotionalen Abläufe zu hinterfragen, die zu diesen Einschätzungen und Handlungsweisen geführt haben.

Selbstreflexion ist der Schlüssel zu einem bewussteren Umgang mit uns selbst und mit anderen, einem erhöhten Bewusstsein für die eigenen Denk- und Handlungsabläufe und die eigene Gefühlswelt – kurzum der Schlüssel zu einer erhöhten Selbstwahrnehmung, Handlungsfähigkeit, mehr Selbstbewusstsein und einem positiveren Blick aufs Leben.

Was Selbstreflexion genau ist und wie du sie nutzen und gewinnbringend in deinen Alltag integrieren kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Selbstreflexion – Was ist das überhaupt?

Wer sich selbst reflektiert, denkt in der Rückschau über sich selbst, sein Denken und Handeln nach. Die Selbstreflexion ist dabei als Prozess zu verstehen, der aus den beiden großen Feldern der Selbstbeobachtung und Selbstkritik besteht. Ziel dieses Ablaufs ist das Erreichen einer Selbsterkenntnis, die wiederum in das bestehende Selbstbild integriert wird.

Durch diesen Prozess wird das eigene Selbstbewusstsein entwickelt, wir lernen uns selbst besser kennen und erhalten eine klarere Vorstellung unserer eigenen Werte, Wünsche und Ziele, was sich in einem nachfolgenden Schritt auch positiv auf unser Selbstbewusstsein und die Bewertung unserer eigenen Handlungsfähigkeit auswirkt.

Selbstreflexion

Durch Selbstreflexion zum Erfolg

Der Prozess der Selbstreflexion hilft uns nicht nur dabei, uns selbst besser kennenzulernen. Er ermöglicht es uns auch, Probleme zu erkennen, zu bewerten und die notwendigen Veränderungen in die Wege zu leiten, um das Risiko für das zukünftige Entstehung derselben Probleme zu verringern.

Langfristig gesehen führt eine produktive Selbstreflexion also auch zu einem entspannteren Leben, indem zeitraubendes Grübeln und Sich-im-Kreis-Drehen vermieden werden. Wenn wir uns selbst reflektieren, fällt es uns leichter, unsere Potentiale zu erkennen und zu nutzen, uns unsere Einstellung zum Leben bewusst zu machen und ausgeglichener und effizienter mit Schwierigkeiten und Herausforderungen umzugehen. Fehlerhafte Vorstellungen der eigenen Person werden korrigiert und wir erhalten ein realistischeres Bild von uns selbst. Die Bewusstmachung und Auseinandersetzung mit negativ empfundenen Emotionen helfen uns zusätzlich dabei, diese besser und schneller zu akzeptieren und zu verarbeiten.

Gerade bei der Beschäftigung mit negativen Aspekten gilt es allerdings zu beachten, dass das Risiko eines Hineinsteigerns und Übertreibens besteht, dass auf Dauer zu einem negativen Selbstbild oder sogar Selbsthass führen kann. Daher ist es unabdingbar, sich bewusst und so rational wie möglich mit der Selbstreflexion zu befassen, um die eigene mentale Gesundheit nicht zu gefährden. Sobald der Verdacht entsteht, dass die scheinbare Selbstreflexion sich doch nur im Kreis dreht und immer wieder bei demselben negativen Urteil über die eigene Person herauskommt, ist es zentral, die eigenen Gedankenabläufe zu hinterfragen und die Ansatzpunkte der Selbstbeobachtung und -kritik neu zu bewerten.

Das (Hinter)Fragen ist unerlässlich für eine konstruktiv selbstreflektierte Auseinandersetzung mit sich selbst. Das Fragenstellen lässt sich sehr gut üben und in den Alltag integrieren, zentral für den Erfolg der Übungen sind dabei vor allem die Regelmäßigkeit und die Präzision der Fragestellung. Wir müssen nicht jeden Tag zwei Stunden über uns nachdenken, 5-10 min am Morgen oder Abend in Form eines Tagebucheintrags oder 20-30 min am Sonntag in Form einer Wochenauswertung reichen. Auch das Stellen präziser Fragen an sich selbst wird dabei geübt.

Mögliche Einstiegsfragen können sein:

Was macht mich stolz?

Wofür bin ich dankbar?

Welche Erfolge habe ich in der vergangenen Woche erzielt?

Welche Entscheidungen hätte ich im Rückblick gerne anders getroffen?

Welche Schwierigkeiten habe ich gemeistert?

Zusätzlich gibt es noch Fragenkataloge, die wir in unterschiedlichen Situationen und zu verschiedenen Themen verwenden können. Weitere Möglichkeiten, die eigene Selbstwahrnehmung zu schulen und damit eine bessere Ausgangssituation zur Selbstreflexion zu schaffen, sind Achtsamkeitsübungen, Meditation und das Gespräch mit vertrauten Menschen. Dabei handelt es sich aber explizit um unterstützende Maßnahmen, die die kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt nicht ersetzen. Phasen der Selbstreflexion lassen sich auch sehr gut zu einem Ritual machen, was uns dabei hilft, diese neue gute Angewohnheit auszubilden und beizubehalten.

Schau dir auch gerne noch dieses Video an, das die fünf häufigsten Irrtümer der Selbstreflexion anschaulich erläutert:

Zusammenfassung

Unter Selbstreflexion verstehen wir die rückblickende Auseinandersetzung mit unserer Gefühls- und Gedankenwelt sowie unserem Handeln. Sie findet prozessual als An- und Miteinander von Selbstbeobachtung und -kritik statt und führt zu einem Moment der Selbsterkenntnis. Zentral für eine erfolgreiche Selbstreflexion ist die regelmäßige, kritische und ehrliche Auseinandersetzung mit unserem eigenen Denken und Handeln. Durch die konstante und produktive Arbeit an uns selbst führt die Selbstreflexion auf Dauer zu einem realistischeren Selbstbild, einer besseren Vorstellung der eigenen Werte, Wünsche und Ziele und zu einem entspannteren und effizienteren Umgang mit Schwierigkeiten und Herausforderungen.

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