"David Fürst, Jahrgang 1980, Lehrer. Eine ungewöhnliche Berufswahl für jemanden, der eigentlich mit der Schule immer auf Kriegsfuß stand. In der 11. Jahrgangsstufe brach David die Schule ab und heuerte auf dem Frachter seines Onkels an. Die karge Freizeit verbrachte er damit, alles zu lesen, was er nur finden konnte. Die Bücher besorgte er sich in den Häfen und es wurde schnell klar, dass sein eigentliches Talent in der Sprache lag.
„Besonders faszinierend fand ich, wie sich bekannte Wörter in fremden Sprachen wieder finden und wie sie von einer Sprache in die andere wandern. Es ist einfach spannend, wenn man herausfindet, woher ein bestimmtes Wort stammt und was es ursprünglich einmal bedeutete,“ sagt er.
Nach fünf Jahren verließ er die Reederei seines Onkels, holte sein Abitur nach und studierte in Hamburg, Helsinki und Edinburgh alte und neue Sprachen. Das Studium finanzierte er sich mit Gelegenheitsjobs und noch heute möchte er nicht lange an einem Ort sein. Er arbeitet seit nunmehr elf Jahren als Lehrer für Deutsch, Englisch und Latein in den verschiedensten Einrichtungen: regulären Schulen, Erwachsenenbildung und Schulen auf See. Derzeit bereitet er sich auf seine nächste Erfahrung vor, er geht als Deutschlehrer nach Singapur."